Die Rolle von Rola El-Halabi: Mehr als nur Boxen
Ihr Leben und ihre Karriere: Vom Kickboxen zum Profiboxen
Rola El-Halabi, geboren 1985 in Beirut, Libanon, kam im Alter von einem Jahr nach Deutschland und entwickelte sich zu einer beeindruckenden Persönlichkeit, deren Einfluss weit über die Grenzen des Sports hinausreicht. Ihre sportliche Reise begann nicht im Ring des Profiboxens, sondern auf den Matten des Kick- und Thaiboxens. Diese Disziplinen bildeten das Fundament für ihre spätere Karriere im Boxen. Mit Entschlossenheit und Disziplin stieg sie zunächst in den Amateur- und schließlich in den Profibereich auf. Ihre bemerkenswerte Karriere wurde mit neun Weltmeistertiteln in verschiedenen Gewichtsklassen gekrönt, darunter Titel der WBF, WIBF und WIBA. Diese Erfolge unterstreichen ihre außergewöhnliche Talent und ihren unermüdlichen Einsatz.
Das Attentat und seine Folgen: Die Rolle des Stiefvaters
Ein dunkler Schatten legte sich über Rola El-Halabis Leben am 1. April 2011. An diesem tragischen Tag wurde sie von ihrem eigenen Stiefvater und damaligen Manager, Hicham El-Halabi, in die rechte Hand, ein Knie und beide Füße geschossen. Die Hintergründe dieser brutalen Tat waren eng mit ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung verknüpft. Eine Rolle spielte ihre Beziehung zu einem Mann griechischer Herkunft sowie ihre Entscheidung, sich von ihrem Stiefvater als Manager zu trennen. Diese Tat bedrohte nicht nur ihre sportliche Laufbahn, sondern auch ihr Leben. Ihr Stiefvater wurde später wegen gefährlicher Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Dieses traumatische Erlebnis hinterließ tiefe Narben, doch Rola El-Halabi zeigte eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit.
Rola El-Halabi Ehemann: Familie und neuer Lebensabschnitt
Das Comeback nach dem Trauma
Trotz der schwerwiegenden Verletzungen und des tiefen psychischen Traumas gab Rola El-Halabi nicht auf. Nur zwei Jahre nach dem Attentat, im Jahr 2013, feierte sie ein bemerkenswertes Comeback in den Ring. Dieses Comeback war nicht nur eine sportliche Leistung, sondern ein starkes Zeichen dafür, dass sie sich von den schrecklichen Ereignissen nicht brechen ließ. Sie bewies eindrucksvoll, dass Wille und mentale Stärke Berge versetzen können. Dieses Comeback führte sie nicht nur zurück zu ihren sportlichen Erfolgen, sondern ebnete auch den Weg für einen neuen Lebensabschnitt, in dem sie ihre Erfahrungen als Inspiration für andere nutzte.
Von der Boxweltmeisterin zur Coachin und Speakerin
Nachdem sie im Mai 2014 ihren letzten WM-Kampf bestritten hatte und im November 2016 endgültig ihren Rücktritt erklärte, fand Rola El-Halabi eine neue Berufung. Sie wandelte sich von der aktiven Profiboxerin zur gefragten Coachin, Speakerin und Mentorin, insbesondere für Frauen. Ihre Autobiografien, darunter „Stehaufmädchen” (2013) und das angekündigte „I am Woman” (2025), spiegeln ihren Weg und ihre Botschaft wider. Sie teilt ihre Lebenserfahrungen, die Lektionen aus ihren Erfolgen und Rückschlägen, um andere zu motivieren. Ihre Arbeit in der Bodo-Schäfer-Akademie unterstreicht ihren Fokus auf Persönlichkeitsentwicklung und Erfolg.
Rola El-Halabi: Motivation und Selbstbestimmung
Der Einfluss von Familie und Unterstützung
Die Familie spielt eine zentrale Rolle im Leben von Rola El-Halabi, besonders nach den traumatischen Erlebnissen. Ihr Ehemann Kosta, mit dem sie zeitweise in Griechenland lebte und dort eine Kampfsportschule betrieb, sowie ihre beiden Kinder, die 2015 und 2018 geboren wurden, sind eine wichtige Stütze. Die Unterstützung durch nahestehende Personen war und ist entscheidend für ihre innere Stärke und ihre Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. Diese familiäre Geborgenheit bildet einen starken Kontrast zu den gewaltsamen Ereignissen ihrer Vergangenheit.
Ihr Mindset: Erfolg durch Durchziehen
Rola El-Halabi beschreibt sich selbst als „Erfolgsfrau” und betont immer wieder die Bedeutung eines starken Mindsets. Für sie ist Erfolg kein Zufall, sondern das Ergebnis von Disziplin, Durchhaltevermögen und Selbstbestimmung. Sie predigt kein „Blabla”, sondern das unbedingte „Durchziehen”, auch wenn die Umstände schwierig sind. Dieses Prinzip, das sie im Ring und im Leben gelernt hat, gibt sie nun als Coachin weiter. Ihre Wohnung wird oft als „Statement” beschrieben, das ihren Erfolg und ihre Eigenständigkeit widerspiegelt – ein Beweis dafür, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss.
Die Zukunftsperspektiven von Rola El-Halabi
Kampfsportschule und weitere Projekte
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland und der Zeit in Griechenland, wo sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Kosta die Molon Labe Sportsacademy betrieb, ist Rola El-Halabi weiterhin aktiv. Sie eröffnete auch in Ulm eine eigene Kampfsportschule, die nun ein Zentrum für Training und persönliche Entwicklung darstellt. Neben ihren Projekten im Kampfsportbereich ist sie auch als Speakerin gefragt und plant weitere Veröffentlichungen, die ihre Botschaft der Stärke und Selbstermächtigung verbreiten. Ihre Vision umfasst die Förderung von Frauen und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen für ein erfolgreiches Leben.
Angst vor der Zukunft und Umgang mit dem Trauma
Trotz ihres beeindruckenden Erfolgs und ihrer neu gewonnenen Stärke lebt in Rola El-Halabi die latente Angst vor der möglichen Rückkehr ihres Stiefvaters aus dem Gefängnis. Dieses Trauma hat sie lange Zeit nicht vollständig verarbeitet. Diese Angst ist ein ständiger Begleiter, dem sie sich jedoch bewusst stellt. Ihr Umgang damit zeigt ihre innere Stärke und ihren Willen, sich nicht von der Vergangenheit definieren zu lassen. Ihre Lebensgeschichte, die sogar Stoff für eine Filmverfilmung sein könnte, ist ein Zeugnis dafür, wie man auch nach tiefsten Einschnitten wieder aufstehen und ein erfülltes Leben gestalten kann.
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